In Berlin tagte am 10.12.2019 der Arbeitskreis Agrarpolitik des Bundes der Deutschen Landjugend. Diskutiert wurde über das Agrarpaket und die Düngeverordnung. Dr. Burkhard Schmied vom Bundesministerium für Landwirtschaft war als Gast geladen, um sachliche Informationen aus erster Hand zu liefern.
Probleme der Länderkofinanzierung und Agrarpaket
Dr. Schmied beschrieb die aktuelle Situation als schwierig, jedoch nicht aussichtslos. Deutschland befände sich noch in einer halbwegs günstigen Position im Gegensatz zu manch anderen Ländern Europas. Er berichtete von Haushaltsüberschüssen, für die Landwirtschaft wurden 6,5 Milliarden Euro verabschiedet. Jedoch sei ein großes Problem, dass die Kofinanzierung der Länder dazu führe, das große Summen verfübar seien, jedoch nicht abgerufen werden. Es wurde zudem über die Umverteilung von Geldern von der Ersten in die Zweite Säule diskutiert, die für viele Landwirte reale Verluste bedeutet. Das Programm zum Insektenschutz soll rund 1,3 Millionan Hektar Fläche betreffen, davon seien jedoch auch schon einige als FFH-Gebiete ausgewiesen, so dass hier keine wirkliche Verschärfung stattfindet.
Düngeverordnung und Glyphosat
Doch nicht nur das Agrarpaket wurde hitzig diskutiert, sondern auch die bevorstehenden Änderungen im Rahmen der Düngeverordnung. Vor allem die Verteilung der Messstationen wurde stark kritisiert, da sie, aus Sicht der jungen Landwirte keine korrekten Messungen für teils weit entfernte Ackerflächen liefern könnten. Dr. Schmied wies aber darauf hin, dass bereits 28% der Messstellen den Grenzwert von 50 mg pro Liter überschritten. Dafür habe die Gesellschaft kein Verständnis mehr und Landwirte müssten mit einem Volksbegehren und härteren Maßnahmen rechnen, wenn nicht gehandelt würde. Er gab jedoch zu Verstehen, dass er es ebenfalls nicht sinnvoll findet, Pflanzen 20% des benötigten Düngers zu entziehen. Letztlich müssen aber nun schnellstens Maßnahmen getroffen werden, um den Nitratgehalt im Grundwasser zu senken.
In diesem Zusammenhang kam auch das Thema Glyphosat zur Sprache. Der Agrarpolitik forderte, dass mit einem Verbot in Deutschland auch Importe von behandelten Produkten verboten werden müssen, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen.