Viel gelernt und neue Leute kennengelernt
Am 14. und 15. Januar fand in Oberwesel ein Seminar der Landjugend Rheinland-Nassau statt, das sich an junge Menschen richtete, die sich in der Landjugend engagieren möchten. Das Seminar trug den Titel "Fit für den Vorstand" und hatte das Ziel, die Teilnehmer auf ihre zukünftigen Aufgaben als Vorstandsmitglieder vorzubereiten.
Zum Auftakt des Seminars stellte sich die Frage nach der Motivation für das Engagement in der Landjugend. Die Teilnehmer machten sich in Kleingruppen Gedanken, warum es sich lohnt, sich in der Landjugend zu engagieren und welche Vorteile dies mit sich bringt. Es wurde deutlich, dass die Landjugend eine Plattform für junge Menschen ist, die sich für die ländliche Region engagieren möchten, sowie eine Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, neue Freundschaften zu schließen und sich für die Interessen und Anliegen von Menschen in ländlichen Gebieten einzusetzen.
Ein erster Schwerpunkt des Seminars waren die rechtlichen Rahmenbedingungen der Jugendarbeit. Die Teilnehmer erhielten Informationen über den rechtlichen Rahmen, in dem sich Jugendarbeit bewegt. Dies umfasste die Themenbereiche Jugendschutz und die Aufsichtspflicht. Sie lernten, wie man sich auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Verantwortungen vorbereitet, um die Sicherheit und das Wohl der jugendlichen Mitglieder zu gewährleisten. Auch das Thema Prävention sexueller Gewalt wurde behandelt, was die Teilnehmer darüber informierte wie man eine positive und sichere Umgebung für junge Menschen schafft, das Risiko von Grenzüberschreitungen reduziert, aber auch wie man reagieren sollte, wenn doch der Fall eintritt.
Im Anschluss übernahm Simone Bopp von der Ländlichen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz (LEB) eine Einheit des Seminares. Sie übte mit den Teilnehmern ein, wie man korrekt, souverän und sympathisch eine Sitzung leitet und auch mal mit Störern und Pöblern umgeht. Wichtig war für sie, immer wertschätzend auf Menschen zuzugehen und niemanden auszuschließen. Den ersten Tag ließen Teilnehmer und Referenten dann in geselliger Runde mit Spiel und Spaß ausklingen.
Der nächste Tag begann mit einer Einheit zur Finanzierung der Landjugendarbeit. Rotraud Weber zeigte Möglichkeiten auf, für die eigenen Veranstaltungen und Aktionen die nötigen Finanzmittel zu bekommen. Sie erläuterte das Antragsverfahren bei verschiedenen Fördertöpfen von kommunaler über Landes- bis hin zur Bundesebene. Auf Spenden und Sponsorings wurde ebenfalls eingegangen. Die Teilnehmer waren überrascht, wie einfach es sein kann, für seine ehrenamtliche Landjugendarbeit Förderung zu erhalten.
Mitgliedergewinnung und das Leiten von Gruppen waren weitere Themen, die behandelt wurden. Erster und einfachster Schritt ist natürlich, den eigenen Freundes- und Bekanntenkreis anzusprechen und Interessierte einfach mal mit zu Landjugendveranstaltungen zu nehmen. Darüber hinaus wurde empfohlen, junge Menschen, die man auf Feldtagen, Festen und anderen öffentlichen Veranstaltungen trifft, auf die eigenen Social Media Kanäle zu verweisen und zu einer niedrigschwelligen Aktivität der Gruppe einzuladen wie Stammtisch, Kegeln, Wandern, usw. Es macht hier auch absolut Sinn, zeitnah nach einer großen Veranstaltung genau zu diesem Zwecke eine solche Aktion einzuplanen. Wenn erst in 4 Wochen der nächste Stammtisch stattfindet, ist das Interesse auch schnell wieder verflogen. Wichtig ist aber auch immer, die bestehenden Mitglieder nicht zu vernachlässigen. Steven Schröder betonte, dass Anerkennung die wichtigste Währung im Ehrenamt ist. Menschen, die ihre Freizeit opfern, um sich für andere zu engagieren, brauchen ab und zu auch einfach mal ein „Danke“. Als Vorsitzender sollte man stets darauf achten, allen die Möglichkeit zu geben, Aufgaben zu übernehmen und sich für die Gruppe einzusetzen und ihnen dafür dann auch zu danken. Je nach Leistung reicht der kurze Anruf oder die persönliche Ansprache, für viel Engagement bei großen Projekten sollte man sich aber auch mal die Zeit nehmen, Personen öffentlich für ihre Arbeit zu ehren und auch mal ein kleines Präsent zu überreichen. Vor allem ausscheidende Mitglieder sollten einen gebührenden Abschied erhalten und auch hier erhalten kleine Geschenke die Freundschaft. Gerade die Landjugend ist für viele der Startpunkt für eine Karriere in Verbänden und Politik. Hier sollten Beziehungen erhalten und gepflegt werden.
Zum Abschluss gab es eine Zukunftswerkstatt. An mehreren Stationen mit unterschiedlichen Themen konnten die Teilnehmer u.a. über aktuelle Herausforderungen in ihrer Arbeit, Landjugend in 10 Jahren und mögliche gemeinsame Aktionen mit anderen Gruppen und dem Landesverband diskutiert werden. Die Ergebnisse wird die Geschäftsstelle der Landjugend auswerten und für ihre weitere Planung berücksichtigen.
Insgesamt war das Seminar "Fit für den Vorstand" eine wertvolle Gelegenheit für die Teilnehmer, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in Bezug auf das Ehrenamt in der Landjugend zu erweitern. Es hat ihnen geholfen, sich auf ihre zukünftigen Aufgaben als Vorstandsmitglieder vorzubereiten und sie haben wertvolle Informationen und Tipps erhalten, die ihnen helfen werden, ihre Arbeit erfolgreich zu meistern.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Wichtigkeit, jungen Engagierten mit einem solchen Seminar die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen jungen Menschen zu vernetzen und Austausch zu führen. In der gemeinsamen Diskussion und im Erfahrungsaustausch wird oft mindestens genauso viel oder mehr gelernt als durch reine Vorträge. Dies ermöglicht eine Vernetzung, gemeinsame Zusammenarbeit und Synergie-Effekte, die für die Arbeit in der Landjugend von großer Bedeutung sind.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Seminar "Fit für den Vorstand" ein wichtiger Baustein in der Arbeit der Landjugend Rheinland-Nassau ist. Wie jeder Verband lebt auch die Landjugend von Nachwuchs, der neue Impulse und Ideen mitbringt. „Fit für den Vorstand“ leistet einen wichtigen Beitrag, um junge Menschen für eine aktive und erfolgreiche Arbeit in der Landjugend zu begeistern und wird auch in Zukunft regelmäßig angeboten.
